Das Brandenburger Tor

  • image002
  • image005
  • image008
  • image010
  • image014
  • image017
  • IMG_0079
  • IMG_0078
  • image024
  • image027

Das Brandenburger Tor aus Hufeisen

Die Hufbeschlagschmiede der NBvH waren am Bau des Brandenburger Tors beteiligt.

Hannover, 03.-06. Dezember 2015

Wie für viele gute Ideen, ist ein geselliger Abend verantwortlich.

Der folgende Einfall entstand beim Treffen eines Hufschmiedestammtisches, der Mitglieder aus Hamburg und Hannover vereint. „Nordhuf“ hat schon sehr viele Projekte entwickelt und umgesetzt, um bedürftigen Kindern zu helfen. Dieses Konzept war aber größer als alles, was wir bis dato gemacht hatten.

Das Brandenburger Tor aus Hufeisen!

Planen, Bauen, Verkaufen und den Erlös für einen guten Zweck spenden. Das ganze medienwirksam auf dem hannoverschen Messegelände während der „Pferd & Jagd 2015“. Als persönlichen Ansporn würden wir nur 4 Tage Zeit haben und evtl. einen Eintrag ins „Guinessbuch der Rekorde“.

Wer plant das Ganze? Bekommen wir Sponsoren? Machen genug Kollegen mit? ... Die Fragen gingen uns nicht aus. – Aber die Idee war so großartig, dass sich schnell ein Organisationsteam bildete. Torsten Becker, Jochen Lahmann und einer der Geschäftsführer der NBvH, Elmar van Heeck. Dieser war es auch, der den Startschuss für die Gestaltung der Quadriga gab. Als Metallbauermeister, gestaltender Schmied und Hufbeschlaglehrschmied ist er für diese Arbeit prädestiniert! Zeichnen, die Größe berechnen, wieder zeichnen. Dann in die Werkstatt. Sein Ausgangsmaterial waren Hufeisen, die wir von der Firma Werkmann freundlicherweise zur Verfügung gestellt bekommen haben. Diese mussten umgeformt, gerichtet und zusammengefügt werden. So entstand die Grundlage für das erste Pferd. Als Vorlage. Bauen durften wir, laut Guinness, die Kopie des Berliner Originals erst auf der Messe.

Für die komplette Vorbereitung stand kein ganzes Jahr zur Verfügung. Technische Zeichnungen, Statik, genug Hufeisen, ein Zelt, das fürs Schweißen geeignet ist, genügend Kollegen, Scheißgeräte, Zubehör – alles musste organisiert werden. Und wurde organisiert! Schweißfachleute konnten genügend aus den eigenen Reihen rekrutiert werden. Dann ging es los.

Maßstab 1:3,8 - 4 Tage - 49 Hufschmiede und Hufschmiedinnen - ein Großraumzelt - ein Messestand der Superlative - sehr viel Ergeiz und Vorfreude.

Elmar hatte die „Kunstgruppe“ für die Quadriga zusammengestellt. Mit dabei war Janis Neurand, ebenfalls von der NBvH und auch Metallgestalter. Also, ran an die Skulptur! Für jemanden, der sein Brot mir dem beschlagen von Pferdehufen verdient, ist ein Hufeisen ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand. Als Gestaltungsgrundlage hat sich „das Eisen“ als tolles Baumaterial herausgestellt. Alles, was wir in den vier Tagen verbaut haben, waren Hufeisen – ausschließlich. Und -Dank an die Firma Rehm- viel Schweißdraht!

Insgesamt 11017 Hufeisen – ein Weltrekord!

Die Skulptur, auf dem eigentlichen Tor, besteht aus 4 Pferden, einem Streitwagen und der Viktoria mit Stab und Siegeszeichen. Es gab einen bewegenden Moment, als wir den Wagen mit der Siegesgöttin in die Halle brachten. Alles wurde zusammen gefügt und aufgestellt. Sonntag um 12 Uhr musste alles fertig sein, um es dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Herrn Weil zu übergeben. Er hatte die Schirmherrschaft übernommen. Fünf vor zwölf waren wir fertig.

Gekauft wurde das Kunstwerk von Albert Darboven, dem bekannten Kaffeeröster aus Hamburg. Am Montag wurde alles wieder abgebaut und auf einen LKW verladen. Die Reise ging nach Hamburg zur Schiffswerft Blohm & Voss. Dort wurde das Werk seewasserfest mit U-Bootfarbe lackiert. Eine kleine Gruppe wurde von Herrn Darboven auf sein Pferdegestüt eingeladen, um es dort endgültig aufzustellen.

Es war und ist ein tolles Projekt!